Meine erste Nacht im Zelt steht bevor - unweit der Straße in einer kleinen blumenbestandenen Schneise steht mein Zelt - kaum sichtbar von der Straße - es sei denn, man blickt auf einer 50m-Strecke genau zur Seite.
Elista hatte ich 8 Uhr nach einem einfachen Frühstück verlassen (Kaffee, Spiegelei, Eierkuchen). An der Straße nach Astrachen lag ein riesiger buddhistischer Tempel, der 2004 vom Dalai Lama geweiht worden war - keine 1,5km vom Hotel. Den sah ich mir natürlich noch an und freute mich riesig über diese Entdeckung, drehte die Gebetsmühlen, umrundete den Tempel im Uhrzeigersinn und sah ihn mir kurz von innen an. Nun gut - nicht so schön - aber immerhin gibt es so was hier am Rande Europas.
Vielleicht auch von diesem Erlebnis beflügelt, vielleicht auch vom schwachen Rückenwind und dem glatten, geschlossenporigen Asphalt raste ich mit 26,8km/h bis zum Mittagessen durch die Steppe, legte 80km im Nu zurück. Jashkul hatte ein Hotel - aber häßlich an der Straße gelegen - und ich war ja schon mittags da. Man sagte mir schon, dass es keine Hotels vor Astrachan mehr geben wird - das Zelten schien also unausweichlich. In Utta gab es nichts, im Dorf danach - Chumchul (?) - auch nichts. In Utta hatte ich gegen 16 Uhr Borschtsch und Gulasch mit Kartoffelbrei gegessen, Kaffee und Kirschsaft gab es dazu.
Heute hab ich also meinen Rekord eingefahren und sollte Astrachan daher auch morgen erreichen können. Die heute passierte Landschaft war toll. Erst flach, baum- und strauchlos. Strommasten bis zum Horizont aufgereiht, die in der Ferne mit dem Hellblau des Horizontes verschmolzen. Später noch einmal kleine Bäume mit Krähennestern. Dann viele wilde Tulpen in gelb und violett. Nach einiger Zeit wurde es grün und hügelig. Schafe weideten und Hirten waren in der Nähe. Später sah alles aus wie ein riesiger Golfplatz, dann nach einer Weile wieder strohig und goldgelb in der Abendsonne. Hier ist es wieder grün und es gibt Blumen vor dem Zelt. In Solenoje kann ich morgen frühstücken. Zum Abendbrot gibt es eine Tafel Rittersport aus der eisernen Reserve mit Wasser. Ich hätte in Solenoje noch soo gern einen Liter Bier und drei Liter Wasser gekauft... Jetzt muss ich mit 1,5l Wasser hinkommen und die Hygiene bleibt auf der Strecke. Es ist jetzt 20.30 Uhr - ich sitze im einsetzenden Halbdunkel vor dem Zelt und höre die Steppe - ein paar Autos, Frösche von der anderen Straßenseite und hier Vogelgezwitscher, das langsam verstummt. Eine Art kleines Murmeltier hatte ich heute gesehen - hier neben mir hatte vorhin auch etwas laut geschimpft. Auf der Straße rollten heute die Skarabäen ihre dicken Mistkugeln davon oder schwirrten vor mir über die Straße - oder überholten mich. Es gab noch paarmal tote Schlangen zu sehen - verschiedene.
Die Steppe riecht nach Macchia am Mittelmeer. Ich sitze mit meiner frisch gewaschenen Hose im Dreck.
Heute in Jashkul bin ich versucht worden. Am Nachbartisch saß ein Fahrer aus Samarkand, der mir anbot mich mitzunehmen. Er fährt ein bis zweimal im Monat von Samarkand nach Russland und zurück und bringt Leute hin und her. Diesmal war er auf dem Heimweg und bot an mich in zwei Tagen dorthinzubringen ...
Elista hatte ich 8 Uhr nach einem einfachen Frühstück verlassen (Kaffee, Spiegelei, Eierkuchen). An der Straße nach Astrachen lag ein riesiger buddhistischer Tempel, der 2004 vom Dalai Lama geweiht worden war - keine 1,5km vom Hotel. Den sah ich mir natürlich noch an und freute mich riesig über diese Entdeckung, drehte die Gebetsmühlen, umrundete den Tempel im Uhrzeigersinn und sah ihn mir kurz von innen an. Nun gut - nicht so schön - aber immerhin gibt es so was hier am Rande Europas.
Vielleicht auch von diesem Erlebnis beflügelt, vielleicht auch vom schwachen Rückenwind und dem glatten, geschlossenporigen Asphalt raste ich mit 26,8km/h bis zum Mittagessen durch die Steppe, legte 80km im Nu zurück. Jashkul hatte ein Hotel - aber häßlich an der Straße gelegen - und ich war ja schon mittags da. Man sagte mir schon, dass es keine Hotels vor Astrachan mehr geben wird - das Zelten schien also unausweichlich. In Utta gab es nichts, im Dorf danach - Chumchul (?) - auch nichts. In Utta hatte ich gegen 16 Uhr Borschtsch und Gulasch mit Kartoffelbrei gegessen, Kaffee und Kirschsaft gab es dazu.
Heute hab ich also meinen Rekord eingefahren und sollte Astrachan daher auch morgen erreichen können. Die heute passierte Landschaft war toll. Erst flach, baum- und strauchlos. Strommasten bis zum Horizont aufgereiht, die in der Ferne mit dem Hellblau des Horizontes verschmolzen. Später noch einmal kleine Bäume mit Krähennestern. Dann viele wilde Tulpen in gelb und violett. Nach einiger Zeit wurde es grün und hügelig. Schafe weideten und Hirten waren in der Nähe. Später sah alles aus wie ein riesiger Golfplatz, dann nach einer Weile wieder strohig und goldgelb in der Abendsonne. Hier ist es wieder grün und es gibt Blumen vor dem Zelt. In Solenoje kann ich morgen frühstücken. Zum Abendbrot gibt es eine Tafel Rittersport aus der eisernen Reserve mit Wasser. Ich hätte in Solenoje noch soo gern einen Liter Bier und drei Liter Wasser gekauft... Jetzt muss ich mit 1,5l Wasser hinkommen und die Hygiene bleibt auf der Strecke. Es ist jetzt 20.30 Uhr - ich sitze im einsetzenden Halbdunkel vor dem Zelt und höre die Steppe - ein paar Autos, Frösche von der anderen Straßenseite und hier Vogelgezwitscher, das langsam verstummt. Eine Art kleines Murmeltier hatte ich heute gesehen - hier neben mir hatte vorhin auch etwas laut geschimpft. Auf der Straße rollten heute die Skarabäen ihre dicken Mistkugeln davon oder schwirrten vor mir über die Straße - oder überholten mich. Es gab noch paarmal tote Schlangen zu sehen - verschiedene.
Die Steppe riecht nach Macchia am Mittelmeer. Ich sitze mit meiner frisch gewaschenen Hose im Dreck.
Heute in Jashkul bin ich versucht worden. Am Nachbartisch saß ein Fahrer aus Samarkand, der mir anbot mich mitzunehmen. Er fährt ein bis zweimal im Monat von Samarkand nach Russland und zurück und bringt Leute hin und her. Diesmal war er auf dem Heimweg und bot an mich in zwei Tagen dorthinzubringen ...