Berdjansk - ich hatte es nicht wirklich anders erwartet - ist keine schöne Stadt. Allerdings hat man sich Mühe gegeben, einen schönen Boulevard zum Meer hin zu gestalten. Der Strand wird durch eine niedrige Mauer abgegrenzt, eine lange Promenade führt dort entlang - parallel zu einem Eisenbahngleis, das den nahen, hässlichen Hafen mit der Welt verbindet. Die Menschen haben sich in ihrer kleinen Welt eingerichtet. Es gibt sogar Ferienwohnungen mit Meerblick - allerdings möchte ich dort nicht für umsonst wohnen. Eigentlich ein bisschen traurig, am Meer zu sein, ohne wirklich am Meer zu sein. Das Asowsche Meer (dieser Teil hier des Schwarzen Meeres) war vorher nur über schlammige Feldwege erreichbar. Im Augenblick sieht es so aus, als ob sich bis Jalta und Mariupol nichts ändern wird. Dann fällt der Tag Pause am Meer aus und ich fahre von Mariupol gleich nach Russland, das nur noch einen Tag von hier entfernt liegt.
Tröstlich ist, das das Meer rauscht wie das Meer und der angespülte Tang riecht wie Meer. Das war es dann aber auch schon. Ich hatte ein Bier am Strand getrunken, dann wurde mir zu kalt und ich bin zurück in mein Hotel Berdjansk, etliche Stockwerke hoch, wo ich ohne Meerblick für 330 Griwen mit Frühstück wohne. Das Russenhotel ist sogar recht passabel innen (nicht von außen).
Ich war froh, hier unten in der Hotellobby die Internetrechner gefunden zu haben - jetzt habe ich aber die Fotos oben. Die gibt es dann irgendwann später. Ich will noch was essen gehen, auch wenn es sehr kalt geworden war draußen.