Ich hatte dann doch ganz gut schlafen können - mich aber die ersten Stunden nur hin- und her gewälzt. Einesteils wegen der Wärme und andernteils wegen verbrannter Schultern....
ANGEKOMMEN!!!!! Ich habe nach neunzig Tagen mein Ziel (aber noch nicht das Ende der Reise) erreicht. Ohne die langen Aufenthalte in Mangghystau in Kasachstan und im Wolgadelta, wo ich jeweils auf die Gültigkeit der Visa warten musste, habe ich die Strecke in etwa zwei Monaten geschafft (ohne den Schlenker südlich von Beyneu und von da in die Türkei). So sind aber über 7000 Kilometer zusammengekommen.
Die Fahrt heute war auch wieder anstrengend. Ich kam wieder erst acht Uhr los, fuhr auf teilweise ziemlich schlechtem Asphalt bis nach Kattaqorghan, wo ich die Hauptstraße verließ und über Juma weiterfuhr. Es wurde ab dem Abzweig hügelig und anstrengend und der Wind erschwerte es noch. Nach fünfundsechzig Kilometern hatte ich an der Straße schon meinen dritten Halt gemacht auf eine große Wassermelone unter schattigen Bäumen - für nur 3000 Sum. Mich wundert schon, dass ich nicht wie Pittiplatsch aussah nach dieser riesigen Melone. Die Pause tat gut - stillte Durst und Appetit sowie den Kalorienbedarf.
Trocknen von Aprikosen |
Gegen halb sechs Uhr abends nach ca. hundert Kilometern hatte ich links der Straße in einer Tschaichana einen vorletzten Halt gemacht - eigentlich auf eine Cola gegen den Durchfall. Aber es gab außer Bier gar nichts Kaltes zu trinken - und einer Schale kalten Wassers. Am Ende trank ich das Wasser (was für ein idiotisches Risiko!) und entschied mich noch für Tee und Suppe mit Brot. Alles wieder für unter zwei Euro. Die Tschaichana war schön unter Bäumen gelegen, der junge Kellner sprach gut Russisch und etwas Englisch - es lief Musik und die Tische reihten sich um einen quadratischen Pool in der Mitte der Anlage. Später habe ich noch einen Stop auf eine Cola gemacht und um Luft zu pumpen, wo sich wieder viele Leute um mich scharten.
Gegen zwanzig Uhr erreichte ich das Antica B&B in Samarkand ganz in der Nähe des tollen Timur- Mausoleums. Mein Zimmer kostet fünfundzwanzig Dollar mit Frühstück, hat ein sauberes Bad und Aircon. Ich war dann noch auf ein Bier im Restaurant und traf die vier Schweizer, die dort mit Ihren KTM-Enduromaschinen sind. Sie wollen noch bis zum Baikalsee und von dort mit der Bahn nach St. Petersburg oder so. Nette Typen, die über Türkei, Iran und Turkmenistan und Buchara hier angekommen waren und fünf Monate Zeit haben. Sie haben für Ihre Maschinen Wartungspakete bestellt und hierher senden lassen und werden hier die nötigen Wartungsarbeiten machen bzw. machen lassen ...