Habe mich am Morgen wieder halb sechs Uhr aus dem Bett gequält, um die schönen Morgenstunden in der Altstadt zu genießen. Gestern Abend hatte ich Jacques draußen vor der Stadtmauer wieder getroffen, der am Nachmittag angekommen war. Wir tranken dort in einer ungemütlichen Kneipe ein viel zu teures Bier zusammen. Dafür haben wir aber schön gequatscht - von Indien, von hier und von sonst wo. Und wie mit so vielen Backpackern und individuell Reisenden habe ich schnell eine gemeinsame Wellenlänge gefunden. Einfach schön. Aber auch deswegen war ich heute morgens so müde. Dazu kam noch, dass ich nach dem Frühstück zum ersten Mal während der Reise doch heftigeren Durchfall hatte. Entsprechend platt und entkräftet war ich am Tag. Am Minarett vor der Medrese mit dem Museum der angewandten Künste saß ich lange, pennte im Sitzen ein paarmal ein, trank eine große Flasche Fanta und beobachtete die Leute. Heute waren sehr viele usbekische Kurzurlauber hier. Das war schön anzusehen - mit all den bunten Farben. Sonst habe ich heute noch die übrigen Medresen, Moscheen und den anderen Palast angesehen, habe eine lange Mittagspause im Hotel gemacht, nachdem ich Jacques unweit der Kalta Minor getroffen hatte, dem blauen Minarettstummel. Ich hatte fast zwei Stunden geschlafen und mich dabei auch ganz gut erholt. Danach habe ich beim Markt vor dem Osttor im Straßencafé ein Bier getrunken und ein Brötchen dazu gegessen, mir dabei die geschnitzten Säulen angesehen.
Danach bummelte ich weiter durch die Stadt, auf die Stadtmauer am Nordtor, zum Sommerpalast, der leider geschlossen hatte, fotografierte noch viel und trank dann statt eines Abendbrotes neben der Kalta Minor im Café des ersten Abends noch ein Bier. Jacques kam dazu und wir quatschten wieder lange. Wir gingen dann zum Essen noch in eine der Tschaichanas vor dem Sommerpalast. Ich nahm nur eine Kanne Tee und ein Fladenbrot. Gegen 22.30 Uhr war ich glaube ich dann zurück im Hotel und im Bett.