Gestern Abend kam
der Zug pünktlich in Beyneu an. Ich fand ein Hotel in der Nähe des Bahnhofes
– es gibt also mindestens 4 Hotels in Beyneu. Erst hieß es, es sei ausgebucht.
Da ich aber schon 8 bzw. 7 Uhr weiterreisen wollte, fand sich doch noch ein
Zimmer, das ab 8 Uhr schon reserviert war. Man ließ mich also für eine Nacht
ohne Quittung für 300 Tenge schlafen. Ich war sogar 6 Uhr von allein wach
geworden – aber wieder eingeschlafen. 6.45 Uhr wurde ich wie gewünscht
geweckt. Und ich war tatsächlich 7 Uhr aus dem Zimmer. Ich frühstückte
Spiegelei am Bahnhof im Café mit Kaffee und fuhr los. Asphalt war höchstens
noch 10km – der Rest war grauenhaft huckelig oder mit Splitt, sodass die 88km
in der Hitze heute sehr anstrengend waren. In Aqzhigit (nach 60km) kam ich
gerade an, als der Lebensmittelladen geschlossen wurde. Die Verkäuferin war so
nett, mit ihrer Tochter zurückzulaufen und mir noch einmal zu öffnen. Ich
kaufte mir Getränke und ein paar Waffeln und Bonbons und ruhte dann im
Schatten vor dem Laden eine gute 3/4 Stunde. Das war gut und wichtig, um den
Rest bis zur Grenze zu schaffen, wo ich gegen 15.30 Uhr ankam. Hier gab es
nochmal Spiegelei mit Wurst und Brot, Tee, Cola. Seither sitze ich im VIP-Raum
mit ein paar netten Usbeken, ruhte eine Weile, quatschte viel mit den Jungs,
die für den Sommer nach Sotschi zum Arbeiten auf dem Bau für Olympia fahren.
Jetzt ist es 20.30 Uhr – noch 2,5 Stunden bis zu meiner Einreise. Die Laster stehen
Schlange – ich will beizeiten aufbrechen, um noch Geld tauschen zu können und
noch im Dunklen Qaraqalpakstan in 25 km Entfernung zu erreichen. Damit wird
Jasliq morgen vielleicht erreichbar – am 1.6. und Qonghirat am 3.6. für das
Registrieren beim OVIR (der Meldestelle). Die nächsten beiden Tage werden hart
– die Angaben sind widersprüchlich. Angeblich gibt es gar nichts unterwegs.
Wenn es wenigstens irgendwo Schatten für eine Pause gäbe und einen Ruheplatz
für die 150km! Übermorgen sind es bloß 120km etwa bis Ashqalaq – wenn der
Wind nur mitspielt!