Tag 73 31.5.12 an der Grenze zu Usbekistan 88km (5545km)


Gestern Abend kam der Zug pünktlich in Beyneu an. Ich fand ein Hotel in der Nähe des Bahnhofes – es gibt also mindestens 4 Hotels in Beyneu. Erst hieß es, es sei ausgebucht. Da ich aber schon 8 bzw. 7 Uhr weiterreisen wollte, fand sich doch noch ein Zimmer, das ab 8 Uhr schon reserviert war. Man ließ mich also für eine Nacht ohne Quittung für 300 Tenge schlafen. Ich war sogar 6 Uhr von allein wach geworden – aber wieder eingeschlafen. 6.45 Uhr wurde ich wie gewünscht geweckt. Und ich war tatsächlich 7 Uhr aus dem Zimmer. Ich frühstückte Spiegelei am Bahnhof im Café mit Kaffee und fuhr los. Asphalt war höchstens noch 10km – der Rest war grauenhaft huckelig oder mit Splitt, sodass die 88km in der Hitze heute sehr anstrengend waren. In Aqzhigit (nach 60km) kam ich gerade an, als der Lebensmittelladen geschlossen wurde. Die Verkäuferin war so nett, mit ihrer Tochter zurückzulaufen und mir noch einmal zu öffnen. Ich kaufte mir Getränke und ein paar Waffeln und Bonbons und ruhte dann im Schatten vor dem Laden eine gute 3/4 Stunde. Das war gut und wichtig, um den Rest bis zur Grenze zu schaffen, wo ich gegen 15.30 Uhr ankam. Hier gab es nochmal Spiegelei mit Wurst und Brot, Tee, Cola. Seither sitze ich im VIP-Raum mit ein paar netten Usbeken, ruhte eine Weile, quatschte viel mit den Jungs, die für den Sommer nach Sotschi zum Arbeiten auf dem Bau für Olympia fahren. Jetzt ist es 20.30 Uhr – noch 2,5 Stunden bis zu meiner Einreise. Die Laster stehen Schlange – ich will beizeiten aufbrechen, um noch Geld tauschen zu können und noch im Dunklen Qaraqalpakstan in 25 km Entfernung zu erreichen. Damit wird Jasliq morgen vielleicht erreichbar – am 1.6. und Qonghirat am 3.6. für das Registrieren beim OVIR (der Meldestelle). Die nächsten beiden Tage werden hart – die Angaben sind widersprüchlich. Angeblich gibt es gar nichts unterwegs. Wenn es wenigstens irgendwo Schatten für eine Pause gäbe und einen Ruheplatz für die 150km! Übermorgen sind es bloß 120km etwa bis Ashqalaq – wenn der Wind nur mitspielt!