Heute habe ich es ganz ruhig angehen lassen. Taschkent ist keine umwerfende Stadt - Kommunistenarchitektur - aber nicht gerade hässlich. Viel Grün, viele Springbrunnen, viel Schatten unter Bäumen. Es lässt sich ganz gut aushalten. Ich habe erst gegen 8.30 Uhr gefrühstückt und bin dann langsam losgelaufen zum Museum der Geschichte der usbekischen Völker - oder wie auch immer man das übersetzt. Es gab ein paar interessante Stücke aus der Steinzeit und aus der zoroastrischen Periode, ein paar wenige interessante Buddhas, Ossuarien (Tongefäße für die Gebeine von Toten) und usbekischen Schmuck sowie Haushaltwaren, Keramiken, ...
Von dort lief ich zur U-Bahn, wo ich in eine etwas unangenehme Polizeikontrolle kam. Ich hatte den Pass im Hotel gelassen, da ich nicht auf dem Markt durch Taschendiebe mein wichtigstes Dokument verliere. Dumm war nur, dass ich nach Hotel etc. gefragt worden bin - es gab noch ein Telefonat, man hatte zweimal meinen fast leeren Rucksack (Reiseführer, Tagebuch und Fotoapparat) inspiziert. So ist die andere Seite eben hier. Wie ein Terrorist sehe ich bestimmt nicht aus ...
Ich durfte dann trotzdem mit der U-Bahn zum Basar, blieb dort eine ganze Zeit lang, ohne besonders viele Fotos zu machen. Ich kaufte ein halbes Kilo leckere Süßkirschen, die ich auf dem Markt waschen konnte und somit auch gleich essen konnte. Es gab noch paar kleine Gebäckteilchen um die Ecke und dann bummelte ich weiter. Ich sah den Gewürzbasar unter der großen blaugrünen Kuppel, den Direktverkauf von Gemüse und Kartoffeln aus Dutzenden von akkurat eingeparkten LKWs und noch eine Ecke mit Textilien und lokalen Trachten. Ich bummelte weiter zur Medrese um die Ecke und zur Juma-Moschee, die nicht wirklich sehenswert ist. Auf dem Weg in die Altstadt liegt das Internetcafé, in dem ich hier gelandet bin, um der größten Hitze des Tages zu entgehen.