Mann - war der Tag anstrengend! Von Dossor bin ich acht Uhr aufgebrochen, nachdem ich meine Brötchen und die "Sprudelmilch" von gestern aus dem Supermarkt dazu getrunken hatte - ein käsig riechendes Milchgetränk, das weder Joghurt noch Buttermilch oder Ayran oder sonstwas bekanntes war. Wie dünne Milch mit viel Kohlendioxid. Ich hab's vertragen.
Gegen zehn Uhr traf ich ein nettes Pärchen in einem gelben VW T3 mit Hallenser Kennzeichen. Lars und seine Freundin ... Lars kommt eigentlich aus dem Heckertgebiet in Chemnitz. Ist das nicht drollig? Das einzige deutsche Auto seit tausenden von Kilometern, die einzigen Deutschen, die ich auf der ganzen Reise traf - und grad aus Chemnitz! Wir hatten vielleicht eine dreiviertel Stunde gequatscht. Die beiden sind seit Anfang April unterwegs und haben auch nur Gutes zu berichten - keine Probleme. Vier Monate haben die beiden Zeit. Lars ist Rettungsassistent in Halle und hat dafür unbezahlten Urlaub bekommen. Toll, wenn so was klappt. Die beiden haben mich eingeladen zum Picknick, falls wir uns noch einmal begegnen, was sehr wahrscheinlich ist, weil die zwei auch nach Aktau fahren und mir dann begegnen könnten, wenn ich noch runterfahre. Am 15. dürfen die beiden schon nach Usbekistan.
Danach trat ich weiter gegen den Wind. Die Polizei hatte mich vorher schon angewiesen links zu fahren, um den Gegenverkehr besser sehen zu können. Irgendwann hörte ich damit auf, weil mir das zu ungewohnt war und die Laster so viel Extra-Gegenwind machten. Gegen Mittag fand ich ein Мейрамханаб - einen nicht ausgezeichneten Gasthof, den ich nur daran erkannte, dass zwei bis dreiAutos davorstanden. Ich ass Borschtsch, eine Pirogge, Brot und trank einen Liter Fanta dazu. Das reichte nicht ganz für 90 Kilometer, da mir der Wind genau entgegenkam. Ich musste an meine Bonbon-Reserven, Würstchen und Kekse - und selbst das deckte meinen Energiebedarf heute nicht. Oder es fehlte die Pause zum Sitzen und Entspannen. Heute war NICHTS mehr vor Qulsary zum Essen zu finden. Erst etwa fünf Kilometer vor dem Ort gab es Schaschlik. Ich bestellte die, trank ekelige lokale Limonade und war erst frustriert, Hühnerbeine (nicht Füsse) serviert zu bekommen. Ich fand mich damit ab, dass jetzt zwei Hühner an Krücken gehen müssen und aß die vier Beine - ich war sooo hungrig. Brot gab es dazu und die Soße war nicht so toll - war eine transparente dünne rötliche Gewürzmischung. Danach war es dann schon acht Uhr und der Wind hatte etwas nachgelassen.
Ich fuhr noch bis zum Hotel Shanghai - hier gibt es Duschen - allerdings kostet es auch (schon verhandelt und ohne Quittung) 7000 Tenge mit Frühstück. Habe gleich geduscht, bin jetzt an der Bar und trinke eine Flasche Solotaja Botschka. Ins Internet hätte ich hier am PC der "Empfangsdame" gehen können, wenn es denn funktioniert hätte.
Was gab es sonst heute? Das erste Murmeltier, ein paar Eidechsen, Kamele, Pferde, Rinder, eine tote Schlange und zwei größere Echsen. Mehr nicht. Steppe mit vielen Salzseen - oft ganz ausgetrocknet, manchmal noch wasserführend. Nette Leute, die mich ansprachen. Friedhöfe der Kasachen, die immer weit von den Ortschaften entfernt sind. (Ich vermute, dass da noch ein Geisterglaube mit verbunden ist)
Morgen habe ich nur hundert Kilometer zu fahren. Allerdings mit dem Nachteil, dass NICHTS bis zum Ziel kommt (nach meiner Karte). Und ob das Ziel der Tagesetappe tatsächlich existiert, ist auch fraglich. Einige Orte der Karte entpuppten sich als leere neuzeitliche Nekropolen - von Wohnhäusern nichts zu sehen - geschweige denn Supermärkte oder kleine Lebensmittelläden. Bis Beyneu sind es dann noch 217 Kilometer. Das sind zwei Tage - und ich hoffe sehr auf ein Hotel in der Mitte und einer Möglichkeit, was zu essen zu bekommen und Getränke nachkaufen zu können. Morgen werde ich erstmals mit acht Liter Getränken losfahren. Heute hatte ich sechs Liter mit, unterwegs zwei Liter nachgekauft und nur anderthalb Liter am Ende übrig. Fatal, wenn sich der Ort in der Mitte als unbelebter Flecken erwiese.
- Habe heute vor der Ankunft im Hotel dreiviertel Liter Pepsi getrunken und hoffe schlafen zu können. Fertig genug bin ich ja. Das bin ich seit Russland auch immer wieder, wenn ich mein Bett selbst beziehen muss. Ich hasse das - und das für 35 Euro - das ist unverschämt. Aber jetzt auch egal: ich bin geduscht, meine Wäsche hängt zum Trocknen über heißen Heizkörpern. Alles fein.
Und Beate hatte mir gemailt,dass meine teuren Regensachen durch den Zoll gekommen sind und das eigentlich Geld gekostet hätte. Verstehe ich zwar nicht - aber wieder etwas dazugelernt. Alles über 45 Euro muss verzollt werden. Also: es ist Verlass auf die Russische Staatspost (war übrigens auch eine Hübsche dort am Schalter)
Gegen zehn Uhr traf ich ein nettes Pärchen in einem gelben VW T3 mit Hallenser Kennzeichen. Lars und seine Freundin ... Lars kommt eigentlich aus dem Heckertgebiet in Chemnitz. Ist das nicht drollig? Das einzige deutsche Auto seit tausenden von Kilometern, die einzigen Deutschen, die ich auf der ganzen Reise traf - und grad aus Chemnitz! Wir hatten vielleicht eine dreiviertel Stunde gequatscht. Die beiden sind seit Anfang April unterwegs und haben auch nur Gutes zu berichten - keine Probleme. Vier Monate haben die beiden Zeit. Lars ist Rettungsassistent in Halle und hat dafür unbezahlten Urlaub bekommen. Toll, wenn so was klappt. Die beiden haben mich eingeladen zum Picknick, falls wir uns noch einmal begegnen, was sehr wahrscheinlich ist, weil die zwei auch nach Aktau fahren und mir dann begegnen könnten, wenn ich noch runterfahre. Am 15. dürfen die beiden schon nach Usbekistan.
Danach trat ich weiter gegen den Wind. Die Polizei hatte mich vorher schon angewiesen links zu fahren, um den Gegenverkehr besser sehen zu können. Irgendwann hörte ich damit auf, weil mir das zu ungewohnt war und die Laster so viel Extra-Gegenwind machten. Gegen Mittag fand ich ein Мейрамханаб - einen nicht ausgezeichneten Gasthof, den ich nur daran erkannte, dass zwei bis dreiAutos davorstanden. Ich ass Borschtsch, eine Pirogge, Brot und trank einen Liter Fanta dazu. Das reichte nicht ganz für 90 Kilometer, da mir der Wind genau entgegenkam. Ich musste an meine Bonbon-Reserven, Würstchen und Kekse - und selbst das deckte meinen Energiebedarf heute nicht. Oder es fehlte die Pause zum Sitzen und Entspannen. Heute war NICHTS mehr vor Qulsary zum Essen zu finden. Erst etwa fünf Kilometer vor dem Ort gab es Schaschlik. Ich bestellte die, trank ekelige lokale Limonade und war erst frustriert, Hühnerbeine (nicht Füsse) serviert zu bekommen. Ich fand mich damit ab, dass jetzt zwei Hühner an Krücken gehen müssen und aß die vier Beine - ich war sooo hungrig. Brot gab es dazu und die Soße war nicht so toll - war eine transparente dünne rötliche Gewürzmischung. Danach war es dann schon acht Uhr und der Wind hatte etwas nachgelassen.
Ich fuhr noch bis zum Hotel Shanghai - hier gibt es Duschen - allerdings kostet es auch (schon verhandelt und ohne Quittung) 7000 Tenge mit Frühstück. Habe gleich geduscht, bin jetzt an der Bar und trinke eine Flasche Solotaja Botschka. Ins Internet hätte ich hier am PC der "Empfangsdame" gehen können, wenn es denn funktioniert hätte.
Was gab es sonst heute? Das erste Murmeltier, ein paar Eidechsen, Kamele, Pferde, Rinder, eine tote Schlange und zwei größere Echsen. Mehr nicht. Steppe mit vielen Salzseen - oft ganz ausgetrocknet, manchmal noch wasserführend. Nette Leute, die mich ansprachen. Friedhöfe der Kasachen, die immer weit von den Ortschaften entfernt sind. (Ich vermute, dass da noch ein Geisterglaube mit verbunden ist)
Morgen habe ich nur hundert Kilometer zu fahren. Allerdings mit dem Nachteil, dass NICHTS bis zum Ziel kommt (nach meiner Karte). Und ob das Ziel der Tagesetappe tatsächlich existiert, ist auch fraglich. Einige Orte der Karte entpuppten sich als leere neuzeitliche Nekropolen - von Wohnhäusern nichts zu sehen - geschweige denn Supermärkte oder kleine Lebensmittelläden. Bis Beyneu sind es dann noch 217 Kilometer. Das sind zwei Tage - und ich hoffe sehr auf ein Hotel in der Mitte und einer Möglichkeit, was zu essen zu bekommen und Getränke nachkaufen zu können. Morgen werde ich erstmals mit acht Liter Getränken losfahren. Heute hatte ich sechs Liter mit, unterwegs zwei Liter nachgekauft und nur anderthalb Liter am Ende übrig. Fatal, wenn sich der Ort in der Mitte als unbelebter Flecken erwiese.
- Habe heute vor der Ankunft im Hotel dreiviertel Liter Pepsi getrunken und hoffe schlafen zu können. Fertig genug bin ich ja. Das bin ich seit Russland auch immer wieder, wenn ich mein Bett selbst beziehen muss. Ich hasse das - und das für 35 Euro - das ist unverschämt. Aber jetzt auch egal: ich bin geduscht, meine Wäsche hängt zum Trocknen über heißen Heizkörpern. Alles fein.
Und Beate hatte mir gemailt,dass meine teuren Regensachen durch den Zoll gekommen sind und das eigentlich Geld gekostet hätte. Verstehe ich zwar nicht - aber wieder etwas dazugelernt. Alles über 45 Euro muss verzollt werden. Also: es ist Verlass auf die Russische Staatspost (war übrigens auch eine Hübsche dort am Schalter)