Tag 47 5.5.12 Atyrau 0km


Lange bin ich gestern herumgelaufen, um ein Internetcafé zu finden. Schon auf dem Rückweg von der Migrationsbehörde, wo ich mit dem Taxi umsonst hinfuhr, weil mir ein wichtiger Brief vom Hotel fehlte. Ich suchte dann beim Renassaincehotel vergebens, dann ein zweites Mal in Asien parallel zum mäandernden Ural. Als ich schon fast aufgegeben hatte und wieder mal darüber nachdachte, mir endlich doch ein WiFi Device zu kaufen, fand ich eines am Nachmittag, wo ich 2 Stunden lang meinen Blog aktualisierte und meine Bilder wieder in die Wolke schob. Aber so bin ich weit und viel durch die Stadt gekommen. Ich hab die Menschen vor der Moschee zum Freitagsgebet gehen sehen, sich die Füße waschen, die jungen Leute vorm College in gepflegter schwarz weißer Garderobe: eine Gruppe sang Lieder vor dem College, später formierte sich eine andere kleine gemischte Gruppe in Reih und Glied und zwei Jungs marschierten vor den anderen in straffen Schritten auf und ab. Insgesamt fällt auf, dass hier viel Geld verdient werden kann. Große Autos (Lexus, VW Tuareg,...), Frauen im Business Look, ...

Nachdem ich für teure 5 Euro/Stunde im Internetcafe war, saß ich für 2 Bier und wieder einmal Schaschlik (ich muss auf der Reise schon ein ganzes Schwein gegessen haben)  im Café an der Bar nördlich der Brücke in Asien. Danach bummelte ich die asiatische Promenade kilometerweit nach Süden. Wie überall hier: alles voller Menschen, die spazieren gehen oder auf den Bänken sitzen - in Gruppen oder in Pärchen. Die gut gebaute Promenade mit zahllosen Bänken (und Papierkörben) macht die sonst eher langweilige Stadt ganz nett und attraktiv.

Ich habe gefrühstückt und war etwas bummeln, habe dann meinen Usbekistan-Plan aktualisiert und nachgerechnet, wie ich mit den nur 30 Tagen dort hinkomme und wie ich mir 4 Tage in Kasachstan für einen kurzen Seitentrip nach Istanbul freimachen kann, ohne hier etwas zu verpassen. Dann war ich bei der Meldestelle, wo ich meinen Pass bis Montag abgeben musste, weil der Natschalnik nicht da ist zum Samstag. Schade - so muss ich noch einen Tag länger hier bleiben und komme erst 10 Uhr am Montag weg - wo 160km vor mir liegen, wenn ich in eine Stadt will, in der es vielleicht ein Hotel geben könnte. Die Straßen sollen immer schlechter werden nach Süden. In der Migrationsbehörde traf ich zwei Briten, die mit dem Wohnmobil hier waren und kein einziges Wort Russisch sprachen. Die haben die Fahrt nach Aktau aufgegeben. Mir bleibt als Option noch die Eisenbahn, falls die Strecke nicht asphaltiert ist.

Genial: ich habe erstens ein Internetcafé entdeckt, an dem ich schon mindestens 6mal vorbeigelaufen bin und das normale Preise hat. Und ich habe die Rechtschreibfunktion in der Leiste bei Googlemail gefunden. Damit liest sich der blog jetzt etwas besser. Das Tippen der Umlaute bleibt ähnlich bescheiden. (Alle Fehler bekomme ich aber nicht so schnell raus.
Für heute Abend habe ich mir vorgenommen das Schwein aufzuessen: also wieder Schaschlik am Ural. Und ein Bier darf ich heute auch noch ... Um acht endet meine Zeit im Internetcafé und ich gehe los.