Ich hatte gut geschlafen und war 6.15 Uhr wach, um nach Beket Ata aufzubrechen. Ich hatte ausgecheckt und gepackt und nur das Wichtigste für die Nacht mitgenommen. Sieben Uhr war ich am Markt, wo die Taxis bzw. Jeeps abfahren. Aber es dauerte fast zwei Stunden, ehe genug Leute zusammen waren, um den Honda zu füllen. Der erste Mitfahrer arbeitete bei der Bahn, wo man demnächst die Eisenbahnlinie nach Turkmenbashi von hier in Betrieb nehmen wird. Dazu kam am Ende noch ein altes Paar (er 76, sie 74 Jahre alt). Auf dem Weg nach Beket Ata hielten wir zweimal an. Der erste Halt war auf einem Plateau mit einem schönen Ausblick über die Landschaft, wo ein einzelnes Grab stand. Der zweite Halt war schon bei Schetpen Ata (?), einer der heiligen Stätten mit Gebetshöhlen und einer Nekropole. In der Höhle, wo man nicht fotografieren durfte, wurde mit zu einer Schale geformten Händen gebetet und am Schluss zwei Baumstämme, die in der Mitte der Höhle standen und in das Lichtloch oben reichten, berührt und umrundet. Der Herr, der mit mir im Jeep fuhr grunzte dabei wie ein Keiler, als er sich an dem Baumstamm scheuerte (was das wohl zu bedeuten hat?). Danach gab es kostenfreie Bewirtung an einer langen Tafel mit leckerem Brot, Keksen, Konfekt und Tee ohne Ende. Es war eine angenehme Atmoshäre mit all den Pilgern dort zusammenzusitzen.
Etwa eine Stunde vor Beket Ata begann eine atemberaubende Landschaft. Die Kalksteinfelsen leuchteten in vielen Farbschichten: weiß, rosa, braun und grünlich - klar voneinander getrennt. Leider konnte ich das während der Fahrt nicht fotografieren und wollte die alten Herrschaften auch nicht aufscheuchen, weil ich hinten in der Mitte saß.