Tag 93 20.6.12 Samarkand, Pause

Heute bin ich nur durch die Stadt gebummelt (Registan, dann ein schönes ruhiges Mausoleum unter riesigen Platanen mit schönem Wasserbecken außerhalb des Zentrums Richtung Kirgisien), habe dabei 2 Franzosen mit dem Rad am Registan getroffen. Manchmal frage ich mich, ob ich einfach nur gute Menschenkenntnis habe oder "seherische Fähigkeiten :)". Ich hatte die Jungs schon in Buchara am Pavillon beim Abendbrot gesehen und hätte wetten wollen, dass die auch mit dem Rad hier sind. Warum, weiß ich nicht. Die zwei sind mit Rädern von der Fahrradmanufaktur hier und mit Ortliebtaschen bepackt - alles neu und deutsch. Trotzdem haben sie Probleme mit den Speichen im Vorderrad. Die beiden sind etwa zeitgleich mit mir los - aber über Baku und das Kaspische nach Aktau gekommen. Und um die Horrorstrecke von Beyneu nach Qungrad haben sie sich gedrückt und haben die Bahn genommen. Dadurch kommen wir auch auf etwa die gleiche Zeit und die gleichen Kilometer. Die zwei wollen weiter nach Kirgisien und Tadschikistan ...

Auf dem Rückweg vom Mausoleum gab es eine Honigmelone am Straßenrand und kurz darauf sah ich noch zwei Jungs per Rad auf dem Weg Richtung Tadschikistan  (nur 60km entfernt - obwohl angeblich die Grenze geschlossen sei). Die beiden hatte ich auch schon in Buchara zu Fuß gesehen - aber sie für backpacker gehalten. Einer der zwei hatte einen auffälligen langen Bart wie ihn früher die Russen trugen. Ich meine, ich hätte die zwei in Buchara Schwedisch sprechen gehört.
Schweden waren heute früh am Frühstückstisch auch die älteren Herren an meinem Tisch, die per Rucksack hier sind und auch reichlich 3 Monate für ihre lange Reise über Pakistan nach Tadschikistan und Kirgisien haben.









Am Nachmittag habe ich etwas für morgen umgepackt, da ich den größten Teil des Gepäcks gern in Samarkand lassen will, um mich auf dem Pass, der zwischen 1650m und 1830m unterschiedlich angegeben ist, nicht zu überanstrengen. Dann noch etwas Mittagsruhe und schließlich bin ich nochmal nach Shahizhinda gelaufen, um dieses schöne Ensemble noch einmal im Abendlicht zu sehen. Es sah da auch ziemlich nach Gewitter aus - war dann aber doch hier vorbeigezogen. So ein Wetter brauche ich morgen nicht im Sherafshangebirge - Wolken jedoch können nicht schaden.
Von dort lief ich zum Navoi-Prospekt (früher Leninprospekt), schön unter Platanen gelegen und am Ende versackte ich in einem Straßencafé auf Hotdog und 2 Bier. Und bin dann hier am Internetcafé um die Ecke von gewohnten vorbeigekommen...